Wie bekomme ich mehr Grünzeug in meine Kinder

Diese Frage beschäftigt offenbar dauerhaft viele Eltern. Die klassischen Tipps, z. B. auch hier (englisch) mal wieder zur Inspiration nachzulesen, sind immer noch die besten:

  • Smoothies – leckere Mixgetränke aus Obst und Grünzeug. Der süße Obstgeschmack überdeckt den eventuell gewöhnungsbedürftigeren Geschmack von Spinat, Kohl, Petersilie, Wildkräutern & Co., die Farbe lässt sich mithilfe von dunklen Beeren ebenfalls tarnen. Für den Anfang viel Obst mit wenig Grünzeug mixen, dann den Grünanteil langsam steigern, damit die Kinder sich an den Geschmack gewöhnen können (& die Chancen stehen gut, dass sie ihn zu schätzen lernen!). Die Smoothies in schönen Gläsern zu servieren, vielleicht mal mit Deko & Strohhalm, schadet erfahrungsgemäß auch nicht.
  • Auch auf andere Arten lässt sich Grünzeug unauffällig untermischen & verlockend anrichten. Fein geschnitten in Saucen & Dipps, als Umhüllung für Wraps, essbare Blüten als Dekoration, Gemüse als Bild auf dem Teller anrichten oder schön zurechtschneiden/ausstechen usw.
  • Kinder mitmachen & mitgestalten lassen: gemeinsames Einkaufen, wo sich jeder seine Lieblingsgemüse & -grünzeug aussucht. Selber anbauen, im Garten oder auf der Fensterbank. Selbstgezogene Küchenkräuter oder selbstgekeimte Sprossen. Gemeinsames Zubereiten. Oder mal ganz anders gestaltete Mahlzeiten. Ein Picknick auf einer Wildkräuter-Wiese. Mit gemeinsamem Sammeln der Zutaten.
  • Ganz wichtig sowieso: vorleben. Also selber viel Grünes essen. Mit Genuss!
  • Immer Grünes & Gemüse zum Knabbern vorrätig haben. Besser ein Fach im Kühlschrank, gefüllt mit den Lieblingsgemüsen der Kinder, zur freien Bedienung, als eine Süßigkeiten-Schublade.
Banane & Kohl

Kalorien, natürliches Essen und andere Fragen

In letzter Zeit sind zu dem, was ich hier so über unser Essen schreibe, verschiedene Fragen & Kommentare angekommen. Zu denen ich heute gern mal was schreiben möchte.

Zum einen ist da die immer wiederkehrende Frage nach dem ausreichenden Kaloriengehalt bzw Nährwert unseres Essens. Hier im Blog verzichte ich absichtlich auf Angaben zu unseren Essensmengen – zu unterschiedlich ist der individuelle Bedarf um satt zu werden! Abhängig von Körpergröße, Lebensumständen, körperlicher Aktivität, besonderen Lebensphasen wie Wachstum, Stillzeit etc und weiteren Faktoren. Ihr könnt euch sicher sein, dass wir immer genug essen um satt zu werden 🙂

Jedoch messe, wiege, analysiere und berechne ich unser Essen nicht. Weder im Hinblick auf die Kalorien noch auf den Gehalt an Vitalstoffen oder sonst irgendwas. Wir essen nach Appetit und Hunger und ich bin absolut sicher, dass wir damit genug & alles, was unsere Körper brauchen, bekommen!

Mehr zu diesem Thema findet ihr auch in folgenden Artikeln:

Kalorienbedarf 27 Bananen?
Figur, Gewicht, Bedarf
Ein anderes Ernährungsparadigma

Falls beim Leben in unserer relativ unnatürlichen Umgebung mal Fragen zur Richtigkeit auftauchen sollten, verweise ich auf die Natur – „Wie wäre das jetzt, wenn wir wahrhaft natürlich leben würden?“. Über die Grundlagen dieser Betrachtungsweise (& damit dem Einstieg in unsere Art der Ernährung) schreibt meine liebe Affenfreundin übrigens seit einiger Zeit einen sehr unterhaltsamen Blog: Mein Affenexperiment. Vor einigen Tagen zum Beispiel die einfache & einleuchtende Erklärung, warum wir Menschen keine Fleischfresser sind.

Weshalb ich auch glaube, dass diejenigen, die beharrlich auf ihren Instinkt verweisen, der sie dazu treibe, Tierleichen zu essen, in Wirklichkeit nicht ihrem Instinkt folgen, sondern entweder ihrer Konditionierung (man könnte auch sagen: Sucht) aus früheren Jahren folgen – denn wer von uns ist schon von Kindheit an vegetarisch/vegan? – oder auf die Verführung/Gehirnwäsche durch die Welt um uns herum hereinfallen. Anschaulich formuliert in diesem Zitat (dessen Quelle mir leider verloren gegangen ist):

„Gib einem Kind eine Möhre und ein Kaninchen. Wenn es mit der Möhre spielt und das Kaninchen isst, schenke ich dir einen RollsRoyce.“

Womit ich bei einer weiteren Frage angekommen bin: die Natürlichkeit unserer Ernährung. Obwohl wir uns definitiv roh ernähren, ist das, was ihr auf den Fotos hier im Blog oft seht, häufig nicht mehr wirklich Nahrung in ihrer natürlichen Form. Warum mache ich das? Wo ich doch, wie ich es immer wieder betone, die Nahrungsmittel in ihrer natürlichen Form am liebsten mag? Das ist wirklich so – ich habe am liebsten einfach eine Frucht & Grünzeug in der Hand und beisse hinein. Wofür dann der Aufwand – denn: ja, es ist wirklich Aufwand. Mixen, Schneiden, Dekorieren oder gar Zubereitungen zur rohen Imitation von bekannten Kochkost-Gerichten brauchen mindestens genauso viel Zeit wie Kochen (doch zumindestens ist das Ergebnis weitaus besser 🙂 & fühlt sich vor allem viel besser an im Bauch!)

Wer Rohkost mit Kind(ern) in unserer Welt lebt, weiss warum: meine Tochter liebt die Rohkost, die Früchte, Essen direkt aus der Natur, Wildkräuter, Algen … und sie isst voller Genuss aus dem Angebot dessen, was die Natur für uns bereithält. Ich sorge dafür, dass dieses Angebot immer möglichst breit gefächert ist. Ist es mal nicht so groß, dann hilft das Zubereiten, ihr Bedürfnis nach Abwechslung zu erfüllen. Denn: wir leben nun mal nicht im tropischen Urwald oder auf einer weit abgelegenen Finca, sondern mitten in einer … nennen wir sie mal „zivilisierten“ Umgebung. Umgeben von Kochköstlern, Lebensmittelgeschäften, Werbung … wohin wir schauen, sehen wir, was der Rest der Welt für essbar hält. Kinder, zumindestens meine Tochter, sind neugierig. Sie findet rosa überzogene Muffins auf M*acDonalds-Plakaten schön und all die bunten Süßigkeiten im Supermarktregal, in HelloK*itty-Verpackungen und ähnlichem. Wenn der große Bruder sich Chips kauft oder die anderen Kinder nach der Ballettstunde Kekse teilen, will sie wissen, wie das wohl schmeckt. Sie ist stark genug, „anders“ zu sein – aber es fällt ihr leichter & macht ihr vor allem viel mehr Spaß, wenn auch ihr Essen mal so bunt & schillernd aussieht. Die Freude am wahrhaft natürlichen Essen verliert sie dabei übrigens ganz und gar nicht … unvergleichlich auch für sie der Genuss einer frisch gepflückten Orange oder der momentan köstlichen Platterbsenblätter, von denen sie gar nicht genug bekommen kann!

So bleibt unser Speiseplan weiterhin abwechslungsreich und den individuellen Vorlieben & Bedürfnissen entsprechend gemischt.

Familien-Rohkost: Grundnahrungsmittel

Viele unserer Grundnahrungsmittel bieten sich hier auf Teneriffa noch mehr als in Deutschland als Basis unserer rohköstlichen Ernährung an: günstig, sättigend, nährend – und hier auch noch aus regionalem Anbau. Süßkartoffeln gehören dazu, Avocados, Orangen, Papayas, Mandeln und natürlich Bananen. Die hiesigen Bananen sind andere, kleinere, geschmacklich intensivere als die, die wir aus Deutschland kannten. Sehr lecker! Ebenso wie in Deutschland sind sie selbst in Bio-Qualität günstig zu bekommen, besonders, wenn man, wie ich, die schon reifen Früchte bevorzugt.

Die meisten Kinder mögen Bananen auch pur; für die anderen & damit’s nicht so schnell langweilig wird, hab ich für euch mal ein paar einfache Zubereitungsideen zusammengestellt. Immer die erste Idee & bei meiner Tochter grad wieder hoch im Kurs: der Grüne Smoothie aus Banane und Brennesseln. Wenn ihr viele frische Brennesselsamen mit hineinmixt & den Smoothie kurz stehenlasst, wird er etwas fest & kann so auch gut als Pudding auf einen Teller gestürzt werden. Oder als Tortenfüllung verwendet werden. Natürlich lassen sich Smoothies auch mit anderen Wildkräutern und/oder weiteren Früchten zubereiten.

Weitere Serviervorschläge:

  • Bananenmasala – gemixt mit Gewürzen wie z. B. Zimt, Kardamom, Ingwer. Gerade in der kalten Jahreszeit angenehm wärmend!
  • Kombiniert mit Kokosnuss und Hokkaidokürbis auch farblich ein Genuss.
  • Zusammen mit Currydipp zum Einstippen.
  • Bananen halbieren, in Carob oder gehackten Nüssen wälzen und auf Holzstiele gesteckt als Lollis servieren. Oder die halbierten Bananen auf Holzstielen einfrieren -> Eis am Stiel!
  • Banane in kleineren Stücken einfrieren & im Mixer zu Eiscreme verarbeiten. Pur oder mit anderen (nicht gefrorenen Früchten) zusammen.
  • Banane, Carobpulver und geriebene reife Kokosnuss glatt mixen, über Nacht im Kühlschrank festwerden lassen: fertig ist eine frische & vergleichsweise leichte Schokolade.