Dieser kleine Buddha bringt uns Glück & freut sich über die Früchte, mit denen er das Regal teilt

Vegane Rohkost – was isst du denn bloss so?

Für manche Menschen scheint es schlicht unvorstellbar zu sein, was wir bei einer veganen und rohen Ernährung denn überhaupt essen können. Klar, die Standards, die zur Ernährung der meisten gehören – Brot, Kartoffeln, Nudeln, Milchprodukte und evtl. noch Fleisch – gehören ja offensichtlich nicht dazu. Klingt das, was übrig bleibt, auf den ersten Blick sehr eingeschränkt? – Ist es aber ganz und gar nicht! Im Gegenteil! Schau mal etwas genauer hin – die „Vielfalt“ im Supermarkt ist in Wirklichkeit alles andere als das! Riesige Regale voller Brot, Nudeln und ähnlicher Teigwaren … das ist alles dasselbe: Getreide, überwiegend überzüchteter, glutenreicher Weizen. Unzählige Milchprodukte, die nach großer Auswahl aussehen – so gut wie alles hergestellt aus Kuhmilch. Ganz abgesehen von den zahlreichen Gründen, die gegen den Verzehr von Tiermilch sprechen … von Abwechslung und Vielfalt kann da wahrhaftig nicht die Rede sein. Zwar gibt es jede Menge unterschiedlicher Fertiggerichte und Unmengen bunter Süßigkeiten … doch alles lässt sich auf einige, wenige Ausgangsstoffe zurückverfolgen.

Die echte Vielfalt, wirklich unterschiedliche Produkte, voller unterschiedlicher Nährstoffe, findest du in der Obst- und Gemüseabteilung. Besser noch auf dem Bauernmarkt oder im Bio-Laden. Und all diese bunten, frischen, vitalstoffreichen, leckeren und unterschiedlich schmeckenden Früchte und Gemüse bilden die Grundlage unserer Ernährung! Toll, oder? 🙂

Was also gehört alles zur veganen Rohkost?

Früchte, Beeren, Gemüse, Pilze, grüne Blätter, Wildkräuter, Sprossen, Algen, Kerne/Nüsse und Samen. Alles vorzugsweise frisch, ersatzweise gibt es einiges davon aber auch mal in getrockneter Form (z. B. Trockenfrüchte, getrocknete Algen). Mittlerweile gibt es auch so manche verarbeiteten Produkte in Rohkostqualität fertig zu kaufen – angefangen bei den diversen sogenannten Superfoods (getrocknete und pulverisierte Nahrungsmittel wie Maca, Lucuma, Hanfprotein, Reishi-Pilze, Baobab usw.) bis hin zu Rohkost-Schokoladen, -Riegeln, -Cräckern etc. Auf all dieses kannst du getrost verzichten und wirst dennoch niemals unter Langeweile oder Eintönigkeit leiden müssen. Natürlich kannst du es, wenn du dich damit wohl fühlst, auch essen im Rahmen eine roh-veganen Ernährung – es ist vegan und vermutlich roh, doch mein Ideal ist, mich so natürlich wie möglich zu ernähren, und da gehören fertige verarbeitete Produkte einfach nicht dazu. Oder hast du schon mal einen Baum gesehen, an dem Lucuma-Pulver wächst?

Im Folgenden beschreibe ich dir etwas genauer, was wir denn nun tatsächlich so essen:

Dieser kleine Buddha bringt uns Glück & freut sich über die Früchte, mit denen er das Regal teilt
Dieser kleine Buddha bringt uns Glück & freut sich über die Früchte, mit denen er das Regal teilt


Früchte und Gemüse

Da wir überwiegend regional und saisonal essen, variiert die tägliche Auswahl übers Jahr ein wenig. Zwar gibt es hier auf den Kanaren rund ums Jahr eine große Vielfalt und gerade die meisten Gemüse und Gemüsefrüchte sind eigentlich immer in guter Qualität aus regionalem Anbau verfügbar, doch einige Unterschiede gibt es auch hier.

Früchte, die wir, je nach Jahreszeit, meistens im Haus haben: Bananen (rund ums Jahr), Orangen und Mandarinen (im Winter), Papaya (im Frühjahr), Wassermelonen, Zuckermelonen, Galia-Melonen, Cantaloupe, Pfirsiche, Pflaumen, Nektarinen, Aprikosen (Sommer), Feigen, Trauben, Mangos, Kaktusfeigen (Spätsommer-Herbst), Cherimoyas, Granatäpfel, Kakis (Winter). Auch Avocados haben wir so gut wie immer vorrätig. Dazu kommen ab und zu, je nach Lust und Verfügbarkeit, Guaven, Erdbeeren, Ananas, Tamarinde, Sapoten, Sternfrüchte, Maracujas, Grenadillen, Äpfel, Birnen, Kirschen, Kiwis … und ja, ich schätze mich unglaublich glücklich und bin immer wieder dankbar für diesen Luxus, diese unglaubliche Fülle!!!

Gemüse und Gemüsefrüchte: zu unseren Basics zählen Tomaten, Gurken, Zucchini, Stangensellerie, rote Paprika, Möhren, Süßkartoffeln, Gemüsebananen. Je nach Saison und Laune kommen Mais, Fenchel, Okra, Erbsen, selten auch einmal Brokkoli, dazu.
Pilze, am liebsten Champignons und Shiitake, esse ich ebenfalls … allerdings nicht sehr oft.

Mit Wildkräutern schaut es hierzulande leider den größten Teil des Jahres eher karg aus. Wann immer ich welche bekommen kann, esse ich davon so viel wie möglich. Das sind hier Brennesseln, Malven, Platterbsen, Melde und noch einige Kräuter, deren Namen ich nicht kenne. Außerdem Löwenzahn und Borretsch, die erfreulicherweise auch auf dem Bauernmarkt angeboten werden. Manchmal gibt es dort sogar Wegerich. Ansonsten behelfe ich mir mit Kulturgrün: Spinat, Rucola-Salat, Batavia-, Eichblatt- und Endiviensalat, Petersilie, Dill, Minze, Basilikum, Koriander, Sellerieblätter. Und wir essen sehr viele Algen, die ich getrocknet im Bio-Laden kaufe. Am liebsten Wakame, Meeresspaghetti, Nori und Dulse.

Dazu kommen Kerne, insbesondere für die Tochter: Mandeln, Sonnenblumenkerne, gelegentlich Hanf, Cashews, Buchweizen, Kürbiskerne, Leinsamen und Sesam. Auch essbar sind natürlich zahlreiche weitere, wie Haselnüsse, Paranüsse, Pekannüsse, Walnüsse, Pinienkerne, Chia, Mohn, Macadamia … usw. Da ich mir aus Nüssen aber nicht viel mache und die Tochter allergisch darauf ist, ist unser Sortiment in diesem Bereich nicht so groß.

Hülsenfrüchte, in gekeimter Form, sind ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil ihrer Ernährung. Ich selbst esse sie nur sehr gelegentlich. Dazu gehören verschiedene Sorten Linsen, Kichererbsen, Adzukibohnen, Erdnüsse und Erbsen. Nicht gerade regelmäßig aber hin und wieder gibt es auch andere Sprossen, wie z. B. Alfalfa, Brokkoli, Bockshornklee. Sonnenblumenkerne, Buchweizen und Kürbiskerne keime ich vor der Verwendung auch meistens an.

Was gibt es noch? Genau, Kokosnüsse! Wir lieben die jungen Trinkkokosnüsse, die wir hier leider nicht bekommen. Reife Kokosnüsse (nicht regional) gibt es aber schon, und davon essen wir gelegentlich im Winter.

Außerdem esse ich sehr gern Ingwer und Kurkuma, beides in Form der frischen Knollen. An Gewürzen verwende ich sonst nicht viel, selten mal Curry, Zimt oder Vanille.

Zum Naschen gibt es, wenn nötig, meistens Datteln, manchmal Trockenfrüchte wie Goji oder Feige (für mich) bzw. Physalis, Cranberry, grüne Rosinen für die Tochter. Oder manchmal selbstgemachte Süßigkeiten, wie du sie hier im Blog öfter sehen kannst.

Öle verwende ich überhaupt nicht zum Essen, lediglich Kokosöl habe ich immer im Haus, für meine Hautpflege 🙂

Besonderes: Für besondere Anlässe mache ich manchmal Schokolade aus Kakaomasse und Kakaobutter. Auch Carobpulver habe ich meistens im Schrank. Und neuerdings Baobab-Pulver, das die Tochter für sich entdeckt hat – vermengt mit Datteln lassen sich daraus wirklich köstliche Süßigkeiten machen 🙂

00dinner-sb-kaese2

Grundnahrungsmittel Sonnenblumenkerne

Selbst innerhalb unseres kleinen Haushaltes ist Rohkost nicht gleich Rohkost. Während ich am Besten mit Früchten und Grüüünzeug (boah, wie mir das hier fehlt!) zurechtkomme, mochte die Tochter beispielsweise es schon immer fettiger, schwerer – und vor allem nicht zu viel süß: Avocados, Kerne, Samen, Hülsenfrüchte … . Zu ihren absoluten Favoriten schon seit vielen Jahren gehören nach wie vor Sonnenblumenkerne. Ein recht praktisches Grundnahrungsmittel eigentlich: relativ günstig und nahezu überall in Rohkost-Qualität erhältlich. Besonders bei einer Rohkost-Ernährung während der früchtearmen Monate in Mittel- und Nordeuropa sind Sonnenblumenkerne und andere Samen eine hilfreiche Zutat in der Rohkost-Küche.

Denn, ähnlich wie bei den Früchten die Banane, sind auch Sonnenblumenkerne unglaublich vielseitig. Du kannst sie natürlich einfach so knabbern. Oder über deinen Salat streuen. Es lassen sich aber auch Patés und Dipps daraus zubereiten. Unser Sushi-„Reis“ besteht aus einer Sonnenblumenkern-Sellerie-Mischung. Noch immer beliebt sind hier knusprig-würzige Sonnenblumenkerne: angekeimte Sonnenblumenkerne, vermengt und wieder getrocknet in einer Tomaten-Kräuter-Algen-Sauce.

Und natürlich lässt sich auch Samenkäse daraus zubereiten. Was ich alle paar Monate mal, in Anfällen von Experimentierlaune, mache. So sah das Ergebnis des letzten Experiments aus:

00dinner-sb-kaese2