Smoothie aus 2 Handvoll Löwenzahn, 2 kleinen Bananen und etwas Wasser.

Bitter und gesund

Bei den meisten Menschen spontan nicht soooo beliebt ist der bittere Geschmack. Wie zum Beispiel der vom Löwenzahn. Etwas weniger stark ausgeprägt ist der auch vorhanden in manchen grünen Blattsalaten (Endivien, Batavia). Auch wenn du dich nicht sofort dafür begeistern kannst: versuche es immer wieder mal und schau, ob du dich nicht mit kleinen Mengen der bitteren grünen Blätter anfreunden kannst. Denn unser Körper braucht Bitterstoffe, sie sind gesund und sollten, zumindestens in kleinen Mengen, einen regelmäßigen Bestandteil deiner Nahrung ausmachen.

Wofür Bitterstoffe wichtig sind

Bitterstoffe fördern den gesamten Verdauungsprozess. Eine gute Verdauung ist die Grundlage für Gesundheit, denn nur mit einer gut funktionierenden Verdauung kann der Körper sich kontinuierlich von Gift- und Schadstoffen reinigen und ist in der Lage, Nährstoffe optimal aufnehmen und verwerten zu können. Andersherum ist eine nicht optimal funktionierende Verdauung der Nährboden für unzählige Krankheiten.

Bitterstoffe stimulieren den Magen, die Leber, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse; sie regen die Produktion von Magensäften, Gallenflüssigkeit und Insulin an und fördern die Entgiftungsfunktion der Leber. Übrigens können Bitterstoffe auch den Heißhunger auf Süßes stoppen: statt immer mehr Süßigkeiten einfach ein paar Blätter Löwenzahn oder Endivie essen, schon verfliegt der Jieper auf das Süße!

Dank der modernen Lebensmittelindustrie wird unser aller Geschmack schon von früh an an süß, salzig und scharf gewöhnt, wohingegen bittere Geschmäcker praktisch nicht mehr vorkommen. Selbst aus den ursprünglich bitter schmeckenden Pflanzen wie Radicchio, Chicoree etc. wurden die Bitterstoffe im Laufe der Jahre immer mehr weggezüchtet.

Angeblich soll der ausgeprägte Widerwillen gegen Bitterstoffe tatsächlich einen großen Bedarf an eben diesen Stoffen signalisieren!!! Obwohl ich sonst absolut überzeugt davon bin, dass unser Geschmackssinn uns zeigt, was wir essen sollten und was nicht, glaube ich doch gleichzeitig, dass es sinnvoll und notwendig ist, sich Schritt für Schritt wieder mit diesem in der modernen Ernährung fehlenden Geschmack anzufreunden. Ich meine damit nicht, dass du dich gegen deinen Willen, gegen deinen Appetit, mit bitteren Blättern vollstopfen sollst. Sondern nur, dass du immer wieder kleine Mengen davon ausprobieren solltest. Beginne mit einem Blatt, esse es zusammen mit einer süßen Frucht. Wiederhole das alle paar Tage, oder täglich, und steigere langsam die Mengen.

Ich mag Löwenzahn mittlerweile sehr gern – manchmal hab ich mehr Appetit darauf, manchmal weniger, je nachdem, was mein Körper gerade so braucht. Zur Zeit mag ich ihn sehr und mache mir gern öfter mal einen Smoothie aus zwei (kleinen) Bananen und ein bis zwei Handvoll großer Löwenzahnblätter! Ein Scheibchen Ingwer mitgemixt schmeckt übrigens noch leckerer!

Smoothie aus 2 Handvoll Löwenzahn, 2 kleinen Bananen und etwas Wasser.
Smoothie aus 2 Handvoll Löwenzahn, 2 kleinen Bananen und etwas Wasser.


Auch Smoothies sind grundsätzlich ein guter Weg, mehr Wildgrün bzw. auch bitteres Grün in deine Ernährung aufzunehmen. Allerdings: bitte nicht große Mengen von bitteren Blättern, die du eigentlich noch gar nicht magst, im Smoothie „verstecken“. Fange auch hier mit kleinen Mengen an, und ändere das Mischungsverhältnis nach und nach, sobald dein Geschmackssinn sich damit angefreundet hat. Du kannst z. B. zunächst ein bis drei Blätter Löwenzahn mit zwei bis drei Bananen vermixen, und nach und nach immer ein bis zwei Blätter mehr dazu geben, sobald du merkst, dass dir der Geschmack mehr zusagt.

Süßen in der Rohkost-Küche

Unser Geschmackssinn ist von Geburt an auf „süß“ geeicht: Muttermilch schmeckt süß, und auch beim Übergang zu fester Nahrung bevorzugen junge Menschen überwiegend den süßen Geschmack. Wenn wir davon ausgehen, dass Kohlehydrate, also (komplexe) Zucker, unser wichtigster „Treibstoff“ sind, macht das ja auch Sinn. Die Rede ist hierbei von natürlicher Süße, wie sie in Früchten, aber auch in Wurzelgemüsen enthalten ist. Selbstverständlich brauchen wir auch die anderen Geschmacksrichtungen – sauer, salzig, bitter. Mal mehr, mal weniger. Bei einer achtsamen, natürlichen Lebens- und Ernährungsweise verrät dir dein Geschmackssinn, was dein Körper gerade braucht.

Süß, im richtigen Maße, wirkt nährend, energetisierend, beruhigend, harmonisierend. Glücklicherweise sorgt die Natur gut für uns: die meisten Früchte, die einen großen Teil unserer Nahrung ausmachen, sind von Natur aus süß. Doch was tun, wenn du für eine rohe Zubereitung zusätzliche Süße brauchst?

Grüne feine Heilerde und Himalaya-Salz ...

Natürliche Hautpflege: Peeling aus grüner Heilerde

Heilerde ist eines unserer „Wundermittel“. Am liebsten mag ich die grüne, feine. Aus der Tube, schon angerührt nur mit Wasser, verwendet die Tochter sie als Zahnpaste. Kannst du natürlich auch selber mit Wasser anrühren; die Tube ist allerdings praktisch zum Mitnehmen für unterwegs. Auch als Maske, als Umschlag bei Verletzungen, bei Insektenstichen … und für vieles mehr eignet sich Heilerde. Innerlich angewendet hilft sie beim Entgiften, indem sie die Ausleitung der Gifte über den Darm unterstützt. In unserer Rohkost-Anfangszeit haben wir beide täglich ein bis zwei Teelöffel mit Wasser angerührter Heilerde eingenommen. Damals fand ich sie richtig lecker – ein Zeichen, dass mein Körper sie brauchte, denke ich. Mittlerweile krieg ich sie beim besten Willen nicht mehr runter, doch die Tochter mag sie ab und an immer noch ganz gern. Heilerde hilft auch, wenn du dir mal den Magen verdorben hast, etwas Falsches gegessen, oder bei Verdauungsbeschwerden. Ob du die grüne oder die braune Heilerde bevorzugst, bleibt deinem Geschmack überlassen.

Ich mache mir gern ab und zu ein Peeling aus Heilerde und Salz. Meist verwende ich es für Stellen mit sehr rauher Haut wie z.b. die Fußsohlen. Das macht die Haut ganz glatt und weich! Die Zubereitung ist sehr einfach:

Grüne feine Heilerde und Himalaya-Salz ...
Grüne feine Heilerde und Himalaya-Salz …
... mit etwas Wasser und optional einem TL (Kokos-)Öl zu einer dicken Paste verrühren.
… mit etwas Wasser und optional einem TL (Kokos-)Öl zu einer dicken Paste verrühren.


Diese Paste schmierst du dir dick auf die Haut und rubbelst deine Haut dann mit den Händen und etwas Wasser liebevoll damit ab. Zum Schluß alles gut abspülen und die Haut mit hochwertigem Kokosöl (Olivenöl oder Sesamöl oder ein anderes Öl aus deiner Küche geht auch) pflegen. Falls du schon Öl mit in das Peeling eingerührt hattest, kannst du dir das anschließende Einölen sparen.

Sonne & Sonnenschutz

Sonne ist Leben!

Ohne Sonne gäbe es kein Leben auf unserem Planeten! Vor etlichen Jahren habe ich im Klimahaus Bremerhaven in Deutschland einmal einen Film gesehen, der veranschaulichte, was passieren würde, wenn die Sonne eines Tages nicht mehr aufginge. Innerhalb weniger Tage würden sämtliche Pflanzen, inklusive der Algen in den Weltmeeren, sterben … und in Folge dessen logischerweise nach kurzer Zeit auch sämtliche anderen Lebensformen.

Auch für dich ist die Sonne direkt lebenswichtig! Sie ist unsere Lebensquelle, sie nährt uns und sorgt auf vielfältige Art für uns mit ihrem Licht. Durch Sonnenlicht auf der Haut bildet dein Körper das lebenswichtige Vitamin D. Und auch die Seele braucht das Licht unserer Sonne.

Mit diesem Verständnis klingt der Begriff „Sonnenschutz“ geradezu widersinnig … Schutz vor dem, was uns am Leben hält?!? Natürlich kann die Sonne uns auch verbrennen – wie ich ja gerade erst am eigenen Leib erfahren habe. Wie gehst du also am Sinnvollsten mit der Sonne um, um ihre lebensspendende und gesundheitserhaltende Wirkung zu nutzen, ohne dir einen Sonnenbrand einzuhandeln? Und wie ist es mit der so häufig beschworenen Krebsgefahr durch UV-Strahlung?

Zunächst einmal: UV-Strahlung an sich verursacht keinen Hautkrebs! Nur in Kombination mit chronischem Nährstoffmangel (verursacht durch eine Junkfood-reiche Ernährung ohne schützende Antioxidantien) kann durch exzessive UV-Strahlung Hautkrebs hervorgerufen werden. Was allerdings krebserzeugend wirkt: die meisten angebotenen Sonnenschutzmittel! Nahezu alle konventionellen Sonnenschutzmittel enthalten krebsverursachende Substanzen (Duftstoffe, Parabene, toxische chemische Lösungsmittel, aus Erdöl gewonnene Öle …). Auch als „natürlich“ deklarierte Sonnenschutzmittel sind nicht unbedingt wirklich natürlich, und auch in Bio-Produkten befindet sich Chemie. Egal, wie es angeboten wird: lies unbedingt immer die Liste der Inhaltsstoffe durch und informiere dich, was das alles ist, falls du tatsächlich ein Sonnenschutzmittel kaufen willst. Selbst viele als „chemiefrei“ angebotene Produkte sind lt. Inhaltsstoffliste offensichtlich alles andere als das! Alles, was du dir auf die Haut schmierst, wird in den Körper aufgenommen! Die Inhaltsstoffe normaler Sonnenschutzmittel belasten so die Leber und wirken potentiell krebserregend.

Darüberhinaus blockieren Sonnenschutzmittel, insbesondere Sunblocker, die Vitamin-D-Produktion. Gerade in Ländern mit relativ wenig Sonne übers Jahr leidet ein Großteil der Bevölkerung ohnehin an Vitamin-D-Mangel! Dieser fördert Krebs, Grippe & Infekte, Depressionen, Osteoporose und Hormonstörungen! Viel sinnvoller, als das Sonnenlicht auf der Haut zu blockieren, ist es also, einen vernünftigen Umgang damit zu finden und sich, falls nötig, auf wirklich natürliche Art zu schützen.

Falls du lange nicht in der Sonne warst oder dich stärkerer Sonnenstrahlung als gewohnt aussetzen möchtest (z. B. im Urlaub in südlicheren Ländern, am Meer oder in Höhenlagen), gib deiner Haut Zeit, sich langsam daran zu gewöhnen. Setze deine unbekleidete Haut zunächst nur kurze Zeit der Sonne aus und steigere dich langsam. Wie lang genau das am Anfang sein kann, ist individuell unterschiedlich. Gehe besser am Morgen oder ab dem späten Nachmittag in die Sonne und meide die intensive Mittagssonne. Schütze deine Haut in der übrigen Zeit durch Kleidung, deinen Kopf & Nacken ggfs. durch das Tragen einer Cap oder eines Sonnenhutes.
Meinen Sonnenbrand letzte Woche habe ich mir an der Seite/teil des Rückens zugezogen, etwa von unter den Armen bis zum Po, genau in dem Bereich also, der, anders als meine längst gebräunten Arme und Schultern (denen nichts passiert ist), normalerweise von Top und Shorts bedeckt ist. Und ich war ausgerechnet über den Mittag am Strand, mehrere Stunden lang.

Pflege und etwas Schutz für die Haut bieten pure pflanzliche Öle wie Kokosöl oder Olivenöl – ja genau: die, die du auch in deiner Küche verwendest. Wie ich schon öfter sagte: schmiere dir nichts auf die Haut, was du nicht auch essen würdest! (Okay, genaugenommen esse ich auch schon seit Jahren kein Öl mehr, aber es ist noch nah genug dran. Olivenöl habe ich übrigens für die Haut noch nicht probiert, ich mag auch den Geruch nicht so, aber Kokosöl, hochwertiges, rohköstliches, verwende ich gern und oft für meine trockene Haut.)

Der beste Sonnenschutz von innen ist eine schadstoffarme, pflanzliche Ernährung, die reich an Vitaminen und Antioxidantien ist. Die individuelle Sonnenverträglichkeit ist zwar teilweise genetisch bedingt, lässt sich durch die Ernährung aber radikal beeinflussen! Je mehr Antioxidantien in deiner Nahrung sind, desto mehr Sonne verträgt deine Haut ohne zu verbrennen.

Zahnpasta I - mit Minze, Ingwer, Salz

Rohkost im Bad

Heute gibt es ein paar Einblicke in meine Rohkost-Mischerei im Badezimmer statt in der Küche. Sprich, in meine Natur-Kosmetik-Experimente. Dazu hatte ich hier vor Kurzem ein Buch vorgestellt.

Am Interessantesten finde ich ja, ich erwähnte es schon, die Zahnpasta-Ideen. Demzufolge war mein erster Versuch denn auch eine Zahnpasta – aus Minze, Ingwer, Salz und Heilerde. Erste Erkenntnis: die Wassermengen in den Buchrezepten sind sehr großzügig bemessen. So viel wie im Rezept angegeben, brauchte ich bei Weitem nicht, statt 70ml eher nur 1 bis 2 Esslöffel. Der zweite Versuch – mit wenig Wasser – hat mich allerdings überzeugt: die Mischung ist echt lecker. Ich werd noch ein bisschen rumspielen mit den Mengen, darf gern mehr Minze rein 🙂

Zahnpasta I - mit Minze, Ingwer, Salz
Zahnpasta I – mit Minze, Ingwer, Salz
Zahnpasta II - mit Zimt & Öl
Zahnpasta II – mit Zimt & Öl


Nicht so lecker fand ich die Mischung aus Zimt, Kokosöl, Heilerde und Wasser – da fehlt mir die Frische.

Für mein Gesicht habe ich die schon neulich beschriebene Bananenmaske ausprobiert. Auch hier musste ich die Wassermenge deutlich reduzieren. Lt. Rezept sollten 50ml Wasser mit in die Mischung – damit war meine Mixtur dann viel zu flüssig. Vielleicht lag es daran, dass die Bananen, die ich verwendet habe, seeeehr reif waren (und die im Originalrezept vielleicht unreif?). Jedenfalls habe ich „meine“ Maske dann so gemixt:

  • 1 Banane (hier sind die Bananen sehr klein; bei der in Deutschland üblichen Größe reicht wohl eine halbe), 1 TL flüssiges Kokosöl, 1 Prise Salz. Ganz ohne Wasser! Alles im Blender püriert und dann ins Gesicht geschmiert:
    Bananenmaske angerührt
    Bananenmaske angerührt
    ... und so sieht sie aufgetragen aus :)
    … und so sieht sie aufgetragen aus 🙂


    Die Maske fühlte sich tatsächlich ziemlich angenehm an auf der Haut: erfrischend und befeuchtend. Noch besser gefällt mir ja allerdings diese Hautpflege:

    Tolle Gesichtspflege für zwischendurch: Bananenschale auf der Haut  reiben. Mit der Innenseite.
    Tolle Gesichtspflege für zwischendurch: Bananenschale auf der Haut reiben. Mit der Innenseite.