Linsensprossen zu Papaya

Linsensprossen

Gekeimte Kerne, Samen oder Hülsenfrüchte sind in vielerlei Hinsicht ein wertvoller Bestandteil einer rohköstlichen Ernährung. Sprossen & Keimlinge sind der Beginn einer neuen Pflanze & sie stecken voller Lebenskraft. Nach Dr. Székelys Einteilung der Nahrungsmittel sind es sogar die wertvollsten aller Nahrungsmittel: biogene Nahrungsmittel. Sie sind hochgradig lebens- und energiespendend & besitzen die Fähigkeit, den menschlichen Organismus zu regenerieren & zu revitalisieren. Biogene Nahrungsmittel sind in der Lage, einen völlig neuen Organismus hervorzubringen. Diese Lebenskraft wird auf den Menschen übertragen & hilft bei Heilungs- und Regenerationsprozessen.

Kerne und Samen werden durch das Keimen besser verdaulich, getrocknete Hülsenfrüchte lassen sich in dieser Form auch roh essen. Da Kerne, Samen und Hülsenfrüchte sich im Gegensatz zu Frischkost gut länger aufbewahren lassen, kannst du so immer für einen kleinen Vorrat im Küchenschrank sorgen, auf den du im Bedarfsfall zurückgreifen kannst. Zudem sind Sprossen eine relativ kostengünstige Möglichkeit, satt zu werden.

Sprossen & Keimlinge kannst du ganz einfach in deiner Küche ziehen & wenn du sie so lange keimen lässt, bis sie grüne Blättchen entwickeln, helfen sie dir im Winter sogar über die wildkräuterlose Zeit. Zum Keimen werden diverse verschiedene Behältnisse angeboten; du kannst Nussmilchbeutel verwenden, Keimgläser oder Keimschüsseln, aus Glas, Kunststoff oder Ton, oder gar einen Sprossengarten.

Es geht aber auch ganz schlicht – ich verwende momentan einfach ein großes Schraubglas, über dessen Öffnung ich ein zusammengefaltetes Stück dünnen Stoffs mit einem Gummiband befestige und das Glas dann kopfüber, leicht schräg hinstelle – mit dem Deckel als Unterlage, damit es schräg steht und die überschüssige Flüssigkeit ablaufen kann.

Keimen kannst du z. B. Linsen, Mungobohnen, Erbsen, Kichererbsen, Sonnenblumenkerne, Alfalfa, Lein, Sesam, Hanf, Mandeln, Kürbiskerne … Du kannst die Keime dann einfach so essen, pur oder mit Früchten oder Gemüsen kombiniert, oder sie weiterverarbeiten, z. B. zu Samenkäse oder Falafeln.

Ich selbst mache mir aus Sprossen eher wenig, die Tochter jedoch liebt sie sehr. Am liebsten sind ihr Linsensprossen, die sie z. B. so isst:

  • Zum Frühstück, zu Kiwi oder Papaya.
  • Als Nascherei zwischendurch, zusammen mit Rosinen oder einfach pur.
  • Zusammen mit Avocado in ein Eisbergsalatblatt gewickelt.
Linsensprossen zu Papaya
Linsensprossen zu Papaya

Genießen was da ist!

Für all die, die mich um unser hiesiges Früchteangebot beneiden: ja, ich bin sehr froh & dankbar dafür, es bedeutet für mich – zusammen mit dem angenehmen Klima – die Lebensqualität, die ich mir wünsche. Jedoch: eine rohköstliche Ernährung funktioniert auch in Deutschland; ich habe selbst fünf Jahre lang dort roh, vegan, früchte- und grünzeugbasiert, gegessen und es genossen! (Die Ernährung, das Leben … das Wetter, zugegebenermaßen, nicht wirklich immer 😉 ).

Genieß die Vorzüge deines Lebensraums. In Deutschland kommt jetzt der Sommer – mit Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren, Pflaumen … all das gehört übrigens hier zu den Exoten, ist kaum oder gar nicht erhältlich. Ausgenommen Erdbeeren, die hier aber bei weitem nicht so gut schmecken.

Ein weiteres großes Plus für das mitteleuropäische Klima: das Wildkräuterangebot! Darauf freue ich mich schon, wenn ich im Sommer nach Deutschland komme 🙂 … Beinwell! Ob er mir wohl dieses Jahr noch immer so gut schmecken wird?

Genießen, was da ist … dazu gehört für mich in den letzten Jahren zunehmend auch, zu lernen, mit dem regionalen, saisonalen Angebot zufrieden zu sein. Noch peppe ich „langweilige“ Zeiten, wie den Winter, als es wochenlang nur Orangen und Bananen an süßen Früchten gab, mit Datteln auf. Und ja, ich gebe zu: in Deutschland könnte ich mir das auch nicht wirklich vorstellen. Aber glücklicherweise gibt es da ja importierte Bananen, Orangen, Datteln, Melonen, Ananas usw.