Rohköstliche Abendessen. Einfach, herzhaft, lecker!

Iss was du willst!

Ganz undogmatisch!

  • Hast du Appetit auf Früchte? Dann iss soviele Früchte du magst!
  • Lust auf Grünes? Iss eine Riesenportion Grünzeug!
  • Jieper auf Schokolade? Genieße ein kleines Stück Schokolade!
  • Verlangen nach Pommes? Wie wäre es mit rohen Süßkartoffelpommes? Oder Avocado? Nicht das richtige? Dann vielleicht gedämpfte Kartoffeln mit Olivenöl und Salz?

Wenn du Lust auf etwas ganz Bestimmtes hast, signalisiert das einen bestimmten Bedarf. Den du sinnvollerweise decken solltest – jedoch nicht unbedingt mit dem, was dein Gehirn dir als erstes dazu vorgaukelt. Was du essen kannst, wenn es dich nach Folgendem gelüstet:

  • Protein -> iss Nüsse, Kichererbsen oder Mandelmus. Nussmilch ist auch eine prima Alternative!
  • Salz -> genauer: Mineralien! Iss einen großen Salat mit viel Grünem, Algen, Sellerie. Und einem Dressing dazu.
  • Zucker -> Iss Früchte! Frische, Ganze. Oder Zitronensaft in Wasser.
  • Schokolade -> Zeigt oft Magnesium- oder Eisenbedarf an. Ein großer Salat wird den decken. Auch Kohl, grüner Saft, grüner Smoothie. Wildkräuter sind besonders wirksam!
  • Fett -> Avocados, Nüsse, Kokosnuss.
  • Kohlehydrate -> statt Brot, Nudeln oder andere Getreideerzeugnisse: besser mehr Frisches essen. Vermutlich isst du nicht genug. Iss mehr Früchte und mehr Grünes!

Finde heraus, was, wieviel, in welcher Zusammenstellung dir gut tut! Es gibt keine allgemeingültigen Regeln. Dein Körper ist einzigartig, und du bist mehr als nur dein Körper – auch deine Seele & dein Geist gehören zu dir, alle drei & all ihre Erfahrungen beeinflussen deinen Nahrungsbedarf!

Lerne deine Gelüste zu unterscheiden, lerne, die richtigen Antworten darauf zu finden … und genieße diese Reise!

Rohköstliche Abendessen. Einfach, herzhaft, lecker!
Rohköstliche Abendessen. Einfach, herzhaft, lecker!
Leckere herzhafte rohköstliche Rezepte für deine Reise findest du in meinem neuesten eBook „Rohköstliche Abendessen“ – 28 herzhafte, fettarme, einfach zuzubereitende rohvegane Gerichte!

Bestellen kannst du es hier im Shop!

Ganz einfach Luxus – rohköstliche Körperpflege

Seit ich roh esse, ist mein Bedarf an Kosmetik radikal gesunken. Kosmetik, das bedeutet lt. wikipedia, „die Körper- und Schönheitspflege, bzw. die Erhaltung, Wiederherstellung oder Verbesserung der Schönheit des menschlichen Körpers.“ Was ja alles im nicht zufälligen Zusammenhang mit der Gesundheit, dem körperlichen Wohlbefinden steht und sich idealerweise durch einen entsprechenden Lebenswandel erreichen lässt. Ab und an ist ja aber ein bisschen Extrapflege von außen auch ganz schön – egal, ob sie, warum auch immer, nötig ist oder du dich einfach nur verwöhnen willst.

Wenn ich mich mal kosmetisch verwöhne, wird es auch wirklich luxuriös … auf meine Haut kommt nur, was ich auch als essbar klassifiziere – in Rohkostqualität! (Wenngleich ich vieles davon selbst nicht mehr essen mag … vielleicht ist es auch nur noch eine Frage der Zeit bis ich zur reinen „Fruchtpflege“ übergehe … wäre ja auch denkbar: Avocado zum Einölen und so 🙂 )

Weil ich gestern abend von der energetischen Reinigung meiner Wassersteine eine Schale voller Meersalz übrig hatte, habe ich mir daraus, zusammen mit vor 5 Tagen frisch gepresstem rohem Leinöl, ein Peeling gemacht. Das geht natürlich auch mit Olivenöl oder anderen etwas günstigeren Ölsorten, allerdings riecht Leinöl viel angenehmer.

Meine dank der Heizungsluft in letzter Zeit wieder sehr trockene Haut öle ich häufig mit Kokosöl ein – am liebsten mag ich dafür das von Bio Planète, das es z. B. bei vitakeim gibt. Das Öl eignet sich übrigens auch gut zur Verwendung als Deo. Ich verwende einfach nur etwas Kokosöl, habe aber vor einiger Zeit gehört, Kokosöl mit Natron vermischt ergäbe ein gutes Deo … falls du das mal probierst, erzähl mir, wie es ist!

Eine deutlich kostengünstigere Pflege habe ich kürzlich für meine Haare entdeckt: eine saure Rinse, gemischt aus 2-3 EL Apfelessig (in Rohkostqualität) auf 1 Liter Wasser. Genial für meine lockigen und schwer kämmbaren Haare. (Die ich (selten) mit Ghassoulerde, Sidr oder Amlapulver wasche.) Der Geruch verfliegt schnell, und die Haare lassen sich danach viel besser kämmen.

Fette oder Kohlehydrate?

Was ist der bevorzugte „Treibstoff“ unserer Zellen – Fette oder Kohlenhydrate? Die Meinungen darüber gehen auseinander. Laut Schulmedizin sind zwar lediglich Proteine und Fette lebensnotwendige Bestandteile unserer Nahrung, jedoch gilt Glukose, gewonnen aus Kohlenhydraten, als Haupttreibstoff unserer Zellen. Hierbei muss dem Körper regelmäßig von außen Nahrung zugeführt werden, da Glukose nur in sehr geringer Menge gespeichert werden kann. Die benötigte Energie gewinnt der Körper in diesem Fall, beim Kohlenhydratstoffwechsel, aus den Kohlenhydraten. Fett wird dabei nur wenig benötigt und sollte besser auch nur in geringen Mengen aufgenommen werden – warum, kannst du hier nachlesen.

Entwicklungsgeschichtlich bedingt ist unser Körper jedoch bekanntlich auch in der Lage, aus seinen Energiespeichern zu leben – das bedeutet: von Fett, denn überschüssige aufgenommene Energie wird in Form von Fett gespeichert. Anders hätte die Menschheit Zeiten von Nahrungsmangel gar nicht überstanden. Vielleicht hast du diese Fähigkeit deines Körpers während einer Fastenzeit schon einmal genutzt. Wenn nämlich die Versorgung mit Kohlenhydraten ausbleibt, schaltet unser Körper um auf Ketose, auch Fettstoffwechsel genannt. Und holt sich die benötigte Energie aus seinen Speichern, den Körperfetten. Statt von Glukose können die menschlichen Zellen nämlich auch von den sogenannten Ketonen leben, die durch den Abbau von Fetten entstehen. Wenn du fastest (oder aus Mangel an Nahrung hungerst), schaltet der gesamte Stoffwechsel innerhalb von wenigen Tagen von Glukose-Stoffwechsel auf Keton-Stoffwechsel um. Da dein Körper höchstwahrscheinlich nicht mehr daran gewöhnt ist, ketogen zu arbeiten, kann die Umstellung von Erschöpfung, Kopfschmerzen oder Unwohlsein begleitet werden. Dass du dich umgestellt hast, also in der Ketose bist, merkst du unter anderem daran, dass deine Körpertemperatur um etwa 0,5 °C steigt. Bei der Umwandlung von Fetten zu Energie entstehen die sog. Ketonkörper. Überschüssige Ketonkörper werden mit dem Urin ausgeschieden. Wer es genau wissen will, kann also mithilfe von Sticks auch am Urin feststellen, wie der Stoffwechsel gerade arbeitet. Das Ganze funktioniert übrigens auch ohne Fasten, solange du weniger als 25-30g Kohlenhydrate pro Tag aufnimmst. Du kannst also den Fettstoffwechsel aufrechterhalten und dich damit von der Zufuhr von Kohlenhydraten unabhängig machen, indem du dich hauptsächlich von Fetten ernährst.

Die Vertreter der Primal Living Theorie bzw der LowCarbHighFat-Ernährungsweise gehen nun davon aus, dass unser Organismus entwicklungsgeschichtlich für den Fettstoffwechsel optimiert sei. Es seien also die Fettsäuren, die den Stoffwechsel antreiben; wir benötigen angeblich nur geringe Mengen an Glukose, die die Leber problemlos täglich bereitstellen kann. Menschen, die sich längerfristig so ernähren und wohlfühlen, geben als positive Auswirkung insbesondere ein gleichbleibend hohes Energieniveau ohne Hungergefühle und Heißhungerattacken an. (Was ich jedoch ebenso für meine Form der Ernährung bestätigen kann – der entscheidende Faktor scheint mir hierbei ausreichend hochwertiges (vorzugsweise wildes!) Grünzeug zu sein.) Jedenfalls können sowohl Skelettmuskeln als auch der Herzmuskel und das Gehirn die Ketone verbrennen.

Ob sich objektiv eindeutig sagen lässt, was besser, gesünder, ist – fettbasiert oder kohlenhydratbasiert zu essen – kann ich nicht sagen. Offenbar kann der Mensch jedenfalls sowohl von Kohlenhydraten als auch von Fetten leben. Und es scheint so zu sein, dass der Stoffwechsel sich an die verschiedenen Ernährungsgewohnheiten anpassen kann: bei reduzierter Kohlenhydratzufuhr verringert sich die Abhängigkeit der Zellen von Glukose und der Stoffwechsel stellt sich auf Ketone um. Bei hoher Kohlenhydrataufnahme wiederum passt der Stoffwechsel sich daran an und kann evtl. überschüssige Kalorien aus Kohlenhydraten in Form von Fett speichern. Möglicherweise ist ein hoher Fettanteil in der Nahrung nur dann von Nachteil, wenn er in Kombination mit vielen Kohlenhydraten daherkommt?

Mein Körper läuft bekanntlich seit vielen Jahren hervorragend mit einer kohlenhydratbasierten Ernährung mit geringem Fett- und Proteinanteil. Die Fähigkeit unseres Körpers, aus seinen Speichern zu leben, ist zweifellos elementar für die Entwicklung der Menschheit und kann selbstverständlich auch für dich und mich eines Tages überlebenssichernd sein. Mir scheint es allerdings eher ein „Notprogramm“ zu sein als unsere optimale Dauerernährung. Schon allein der uns angeborenen Geschmacksvorliebe für Süßes wegen (Muttermilch ist süß! Vielleicht wäre Durian unsere artgerechte optimale Grundnahrung: süß und fettreich! 😉 ). Wiewohl mich der Gedanke an ein Experiment (zum Vergleich meines Wohlbefindens bei einer fettbasierten, kohlenhydratarmen Ernährung) ein wenig anzieht, erscheint ich mir eine solche dauerhafte Ernährungsweise einfach bei weitem nicht so reizvoll wie meine gewohnte Art zu essen. Bislang, ohne Not, fühle ich mich nach wie vor optimal „angetrieben“ von reichlich Kohlenhydraten aus frischen Früchten!

Einkaufen – nicht egal wo!

Wundervoll sind die Zeiten, in denen ich uns aus dem Garten mit Selbstangebautem oder aus der Natur mit wild wachsenden Früchten & Grünpflanzen versorgen kann … die meiste Zeit jedoch muss ich, wie du vermutlich auch, den größten Teil unserer Nahrung einkaufen. Dafür gibt es ja, theoretisch, eine Reihe von Möglichkeiten. Die sich zum Einen in der Qualität der Nahrungsmittel, die du bekommst unterscheiden. Und natürlich auch im Preis – was die Kaufentscheidung sicherlich manchmal auch beeinflusst. Zum Anderen entscheidest du jedoch mit deiner Wahl auch darüber, wie unsere Welt aussieht & sich weiter entwickelt! Jedes Mal, wenn du Geld ausgibst, stimmst du darüber ab, welche Art von Welt du willst! (- Anna Lappe)
Welche Möglichkeiten gibt es also?

  • Bauernmärkte bzw. Wochenmärkte, auf denen auch regionale Erzeuger direkt verkaufen: meine Lieblingsquelle! Frische, regionale, unbehandelte (je nach Erzeuger; wenn kein Bio-Siegel dransteht, besser nachfragen!) Früchte, Gemüse & Salate, in (mehr oder weniger) großer Auswahl an einem Ort. Einfach luxuriös! Erzeuger, die direkt verkaufen, können ihre Ware außerdem günstiger anbieten & verdienen gleichzeitig fairere Preise, da die diversen Zwischenhandelsschritte entfallen.
  • Direktverkauf bei Höfen & Gärtnereien: hier bekommst du deine Nahrung mit Glück so frisch wie aus dem eigenen Garten! Ein weiterer Vorteil auch hier: die Preise sind häufig günstiger.
  • Einkauf in kleinen Bioläden oder im Bio-Supermarkt: mit Sicherheit möchte ich keine Pestizide oder andere Chemikalien zu mir nehmen & auch keine derartigen Anbaumethoden unterstützen. Was bedeutet, dass ich soweit wie möglich Bio kaufe. Am liebsten bei kleinen HändlerInnen, so ich denn welche finde & sie ein gutes Frischeangebot haben! Ansonsten eben im Bio-Supermarkt. In den Bioläden bekomme ich, außer frischen Produkten, auch Kerne, Hülsenfrüchte und Co.
  • Versender … sind eine gute Alternative, wenn du vor Ort keine adäquaten Einkaufsmöglichkeiten hast. Was für trockene Ware in Rohkostqualität, insbesondere die diversen speziellen Zutaten für mancherlei Rohkostrezepte, häufig so sein wird. Im Winter sind außerdem Versender frischer Früchte eine große Hilfe bei der Nahrungsversorgung. Um die Belastung der Mitwelt durch die Transporte im Rahmen zu halten, empfehle ich, dich mit möglichst vielen RohköstlerInnen aus deiner Umgebung zusammenzutun & Sammelbestellungen zu organisieren. Das reduziert gleichzeitig die Transportkosten für jedeN EinzelneN!
  • Große Supermärkte, Supermarktketten – vermeide ich soweit wie möglich. Warum?
    • Ich mag keine namen- & gesichtslosen Firmen unterstützen & ihnen noch mehr Marktmacht geben (die weitere kleine HändlerInnen verdrängen wird).
    • Wenn überhaupt, ist höchstens ein winziger Teil des Sortiments in Bio-Qualität; darüberhinaus werden unzählige Dinge verkauft, deren Produktion sowie deren Verzehr uns allen & mehr noch den nicht-menschlichen Lebewesen auf diesem Planeten schaden – alles Aspekte, die ich nicht unterstützen möchte.
    • Durch das riesige, bunte Angebot werden künstliche Bedürfnisse erzeugt, was besonders den gemeinsamen Einkauf mit Kindern enorm anstrengend macht.

    Zwar gibt es auch in den meisten großen Supermärkten mittlerweile Biogemüse, zudem häufig zu scheinbar unschlagbar günstigen Preisen – die allerdings häufig auf Kosten der Qualität gehen & mit Sicherheit auch nachhaltigen Anbaumethoden & fairen Handelsbedingungen nicht gerade förderlich sind.
    Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es im Endeffekt oft nicht wirklich günstiger ist, die relativ billige Supermarkt-Bio-Ware zu kaufen, da ich davon häufig mehr wegwerfe.

Die Ausgaben für Essen dürften in den meisten Haushalten zu den höchsten Posten gehören – gerade damit können wir wirksam & kontinuierlich unsere Stimme erheben für die Welt, wie wir sie uns wünschen!

Was für eine Welt wünscht du dir, wo kaufst du ein?

Suppe

Vata-Rohkost im Herbst

Meine Ernährung verändert sich immer wieder, entwickelt sich, passt sich den Gegebenheiten an, inneren wie äußeren. Dem Klima, der Jahreszeit, dem Ort, an dem ich gerade lebe. Der Lebenslage, den Anforderungen des Alltags, dem, was die Umgebung so bietet und – dem folgend – mitunter auch den Finanzen. Andere Faktoren, die meine Nahrungswahl beeinflussen, verändern sich nicht. So z. B. mein Dosha – aus ayurvedischer Sicht ebenfalls ein Kriterium für die passende Wahl meiner Ernährung. Möglicherweise gehören zu derartigen Faktoren auch mein Sternzeichen, meine Blutgruppe oder meine Haarfarbe – allerdings konnte ich da, anders als bei meinem Dosha, noch keine Zusammenhänge feststellen.

Wenn du meinen Blog schon länger liest, hast du es in den letzten Wochen bemerkt: meine Ernährung sieht derzeit deutlich anders aus als vor beispielsweise sechs Monaten. Im Frühjahr war ich daheim, in Teneriffa, in deutlich wärmerem Klima, mit mehr Sonne, gänzlich anderem Früchteangebot – jetzt bin ich in Deutschland, es ist Herbst und für mein Empfinden schon recht kalt, wir sind seit drei Monaten auf Reisen (schön, spannend, interessant, aber auch anstrengend), Früchteangebot und Preise sind ganz anders, an meinem momentanen Aufenthaltsort gibt es reichlich Wildfrüchte und -pflanzen zu finden. Unverändert ist, natürlich, mein Dosha: ich bin immer noch Vata.

Angepasst an die Jahreszeit & alles andere aufgezählte, sieht meine Rohkost, saisonal, überwiegend regional, doshagerecht, derzeit so aus:

  • viele süße & saftige Früchte: Zwetschgen, Pflaumen, Mirabellen, Äpfel.
  • schwerere Früchte püriert zu Smoothies: Weizengras-Bananen-Smoothie.
  • Gemüse(früchte) püriert/kombiniert mit wärmenden Zusätzen wie Lauch/Knoblauch: Tomatensaucen in diversen Varianten, mal mit Zucchini, mal mit Mais.
  • Salziges = Wärmendes: Algen
  • wärmende Gewürze in kleinen Mengen: Ingwer, Anis, Fenchel
  • gelegentlich Samensaucen, frische Nüsse in kleinen Mengen
  • Extreme meiden – etwas, was ich insbesondere hinsichtlich der Gewürze wieder mal neu lernen durfte

Hier habe ich einige Ernährungstipps für die drei Doshas für dich zusammengestellt.
Meine Vorstellung eines guten Buches über die Ernährung gemäß den Ayurveda-Doshas findest du hier.

Suppe

aepfel

Natürliche Nahrungsbeschaffung: Sammeln

Lange vor dem Handel haben wir Menschen unsere Nahrung gesammelt. Je nach Gegend & nach Jahreszeit findest du auch heute noch die unterschiedlichsten essbaren Pflanzen. Früchte, Blätter, Wurzeln … frisch & for free. Noch immer fasziniert & voller Dankbarkeit für die Fülle an Nahrung, die ich momentan finde, folge ich derzeit meinen Instinkten & sammle einen Großteil meiner Nahrung. Schau, was ich dieser Tage so alles draußen finde – wildwachsend, frei zum Pflücken für jedeN, oder als Fallobst an Grundstücksgrenzen – was auf öffentliche Wege fällt, darf eingesammelt werden: Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Nüsse, Hagebutten, Eibenbeeren*, Holunderbeeren, Kornelkirschen, Wildkräuter, Weißdorn, …

aepfelhagebuttenholunderbeerenkornelkirschewalnusszwetschgen

Gesammelt - alles von "freien" Bäumen/Büschen
Gesammelt – alles von „freien“ Bäumen/Büschen

* Vorsicht: Eibenbeeren sind essbar, ihre Kerne jedoch hochgiftig, also bitte vorsichtig essen & den Kern nicht zerbeißen! Auch Nadeln und Rinde dieser Pflanze sind giftig.

Wie wäre es mit einem Spaziergang in deiner Umgebung – schau doch mal, was du alles finden kannst!

Eine interessante Kombination: Banane mit Curry

Mehr Wärme ins Essen

Der September macht kein Geheimnis mehr daraus: der Sommer nähert sich dem Ende, bald schon wird es Herbst sein. Wenn du, so wie ich, mit den sinkenden Temperaturen zu frieren beginnst, ist es sinnvoll, deine rohköstliche Ernährung ein wenig anzupassen … nicht etwa, dass du jetzt anfangen sollst, dein Essen zu kochen. Das ist nicht nur unnötig sondern, du weisst es bereits, sogar schädlich für deine Gesundheit. Bleibt die Frage: wie ernähre ich mich auch im kühlen Herbst (und im kalten Winter!) mit Rohkost so, dass ich satt & zufrieden bin & nicht friere?

Zunächst einmal hilft es, deine Nahrung so auszuwählen, dass ihre thermischen Eigenschaften zu deinem Bedarf passen. Also im Sommer, wenn du Abkühlung suchst, kühlende Früchte wie Melone, Gurke und Tomate zu essen, und in der kühleren Jahreszeit entsprechend wärmende Nahrung zu wählen. Wenn du dich am regionalen, saisonalen Angebot orientierst, ergibt sich das übrigens schon fast von selbst. Ansonsten kannst du auch mal einen Blick auf die Einteilung der Nahrungsmittel gemäß den traditionellen chinesischen 5-Elementen werfen – genaueres dazu kannst du hier nachlesen.

Weiterhin können wärmende Gewürze, in kleinen Mengen verwendet, helfen, die kühlende Wirkung roher Früchte & Gemüse auszugleichen. Ich esse zum Beispiel, wenn mir kalt ist, gerne Datteln mit frischem Ingwer. Oder kaue ein paar Fenchel- oder Anissamen. In Zubereitungen bieten sich, je nach Vorlieben, ebenfalls Anis, Ingwer, Vanille oder Zimt an. Wenn es pikant sein soll: Curry, Kreuzkümmel, Paprika. Auch Kräuter, die du vielleicht im Sommer selbst getrocknet hast (kannst du auch jetzt noch machen!), sind eine wertvolle Ergänzung für herbstliche & winterliche Gerichte. Empfehlenswerte Gewürze, ohne Zusätze und schonend getrocknet, bekommst du z. B. von Sonnentor und Lebensbaum.

Sollte dir tatsächlich die Wärme der Speisen beim Essen fehlen, kannst du auch deine Rohkostgerichte leicht erwärmen. Im Trockner oder im Wasserbad lassen sich Rohkostsuppen (& natürlich auch alles andere) vorsichtig auf maximal 42°C erwärmen. Komplizierte Messungen sind dabei nicht nötig – probiere einfach mit dem Finger, ob dein Essen etwa Körpertemperatur hat.

Wildkräuter und Wildpflanzen gibt es noch immer, reichlich – und auch die haben eine wärmende Wirkung. Ergänze deine Bananen mit Brennesseln, Giersch, Weißdornbeeren oder was immer du besonders magst.

Eine interessante Kombination: Banane mit Curry
Eine interessante Kombination: Banane mit Curry

Günstige Rohkost

Trotz des hohen Preisniveaus in Deutschland (das mich hier wirklich erschreckt hat, alles scheint viel teurer zu sein als noch vor wenigen Jahren!?!): auch hier ist eine Rohkosternährung finanzierbar! In dieser Jahreszeit, im Sommer & Herbst, sogar recht luxuriös.

Ein paar Vorschläge?

  • Reif (& daher im Angebot) gekaufte Kochbananen (ersatzweise normale Bananen), kombiniert mit selbstgesammelten Algen oder Wildkräutern. Auch andere Früchte werden, wenn optisch nicht mehr perfekt, häufig zu ermäßigten Preisen angeboten.
  • Selbstgepflückte Beeren, Mirabellen, Zwetschgen, Äpfel – am besten wild gesammelt, oder zu günstigen Preisen bei Selberpflück-Anbietern. Eventuell gibt es in deiner Nähe auch private Gartenbesitzer, die sich über Hilfe beim Ernten freuen & dir dafür einen Teil der Ernte überlassen.
  • Beim Einkaufen Saisonprodukte wählen – die sind günstiger & nährstoffreicher. Aktuell gibt es Gurken, Tomaten, Zucchini, Paprika, Kirschen, Zwetschgen,…
  • Einkaufen direkt beim Erzeuger, viele kleine Anbieter verkaufen direkt ab Hof oder an kleinen Straßenständen.

Weitere Ideen zur Rohkosternährung mit begrenztem Budget kannst du hier nachlesen.

Foto: Pieces / photocase.com

Bienen & Honig

Auf unserer Reise haben wir ein paar Tage bei einer imkernden Familie verbringen dürfen … und dabei habe ich einiges über Bienen und Bienenhonig gelernt, was meine Meinung zum Honig und zur Imkerei ein wenig verändert hat.

Bienen sind von Natur aus ursprünglich relativ aggressiv – oder besser gesagt: wehrhaft. Ihren Honig, ihr Volk, verteidigen sie natürlicherweise mit all ihren Möglichkeiten. Was bedeutet, dass wir Menschen unter natürlichen Bedingungen höchst selten einmal die Gelegenheit hätten, Honig zu essen. Das halte ich bei der Beurteilung des Honigs als potentielles menschliches Nahrungsmittel für ausschlaggebend: Honig mag lecker schmecken & (in Maßen) durchaus wohltuend für unsere Gesundheit sein – jedoch mehr als wenige Teelöffel im Jahr sollten wir nicht konsumieren.

Die Honigbienen, die von Imkern gehalten werden, sind im Hinblick auf Friedfertigkeit gezüchtet worden – nur so ist es möglich, ihnen regelmäßig größere Mengen ihres Honigs wegzunehmen. Wobei sich der Umgang mit den Bienen und ihren Honigvorräten sicher von Imker zu Imker sehr unterscheidet. Die Honigproduktion im großen Stil, bei der den Bienenvölkern praktisch all ihr Honig entwendet und durch Zuckerlösungen ersetzt wird, halte ich für ethisch nicht vertretbar. Kleine Imker arbeiten jedoch teilweise deutlich fairer – so nimmt der Imker, den wir kennenlernen durften, seinen Bienen nur weniger als die Hälfte des Honigs weg & achtet darauf, dass sie immer genug für ihr Volk zurückbehalten.

Die Arbeit der kleinen, fair arbeitenden Imker ist heutzutage außerdem durchaus relevant für das Fortbestehen der Bienen und damit die Sicherstellung der Bestäubung von Obstbäumen zur Deckung unseres menschlichen Nahrungsbedarfs. „Ein Drittel von allem, was wir essen – darunter Obst, Gemüse, Nüsse und Gewürze, würde es ohne bestäubende Insekten nicht geben.“ * – fast unser komplettes natürliches Nahrungssortiment! „Außerdem sorgen [die Bienen] für die Vermehrung zahlreicher Wildpflanzen, die anderen Tieren als Lebensraum und Nahrung dienen.“ * In einer besseren, weniger von Menschen geschädigten Welt als der, in der wir nun mal derzeit leben, gäbe es sicher reichlich wildlebende Bienenvölker, die sich durch ihr natürliches Verhalten darum kümmern würden. Leider jedoch sind (nicht nur) hierzulande große Flächen der natürlichen Vegetation dem Ackerbau zum Opfer gefallen; Blumenwiesen gibt es kaum noch, die von Menschenhand strukturierte Welt bietet wenig Wohnmöglichkeiten für Bienen (& andere Tiere). Der natürliche Lebensraum der Bienen ist sehr stark eingeschränkt worden und wildlebende Völker haben kaum Überlebenschancen. Imker, die verantwortungsvoll & achtsam mit den Bienen umgehen, helfen ihnen dadurch zu überleben & fortzubestehen – und unterstützen damit gleichzeitig die Produktion von Früchten und das Fortbestehen der Obstbäume.

Foto: Pieces / photocase.com
Foto: Pieces / photocase.com

Weitere große Gefahren für die Bienen, unabhängig von der Imkerei, sind die ausgedehnten Monokulturen, die ihnen zu wenig Nahrung bieten sowie die Pestizide, die sie töten oder anfälliger für Krankheiten und Parasiten machen. Die Folgen: „In Europa starben in den letzten Jahren 20 Prozent der [Bienen-]völker, in Deutschland teilweise sogar 30 Prozent.“ * Ursachen, die wir alle durch unsere Nahrungswahl, durch unsere Entscheidung für biologisch, giftfrei Angebautes beeinflussen können!

Nochmal zurück zum Honig. Die häufig zu lesende Beschreibung von Honig als „Erbrochenem“ der Bienen stimmt übrigens so nicht wirklich – Bienen sammeln den Honig in der sog. Honigblase – die dem Verdauungstrakt vorgelagert ist. Erst wenn die voll ist, gelangt der Honig auch in ihren Verdauungstrakt. Dann, also bei gefüllter Honigblase, fliegen die Bienen jedoch in ihren Stock zurück und geben den Honig aus der Honigblase (nicht den bereits anverdauten aus ihrem Magen) ab.

Tatsächlich kritischer zu betrachten ist der Verzehr von Honigpollen. Diese werden in der Regel gesammelt, indem der Imker sogenannte Pollenfallen vor dem Einflugsloch des Bienenstocks befestigt. Die manchmal an den Beinen/dem Körper der zurückfliegenden Bienen hängenden Pollen sollen darin hängenbleiben und können vom Imker dann einfach eingesammelt werden. Nicht so selten jedoch bleiben dabei eher Beinchen oder Flügel der Bienen in den Fallen hängen.

Wir haben übrigens während unseres Besuches dort nicht nur theoretisches Wissen erworben sondern hatten auch die Gelegenheit, die Bienenstöcke zu besuchen, eine männliche Biene (die ja nicht stechen) zu streicheln und auf unserer Hand krabbeln zu lassen (echt kuschelig!) und beim Kaltschleudern des Honigs zuzusehen – und davon zu kosten. Schmeckt sehr lecker, für mich allerdings auch so süß, dass ich mehr als zwei Teelöffel davon gar nicht essen mochte. Mitgenommen haben wir keinen, denn – siehe oben – ich denke, mit dieser Menge haben wir nun auch genug Honig für dieses Jahr gegessen.

* Quelle: Greenpeace Nachrichten 03/2013

Vegane Rohkost funktioniert – wenn du es willst!

Damit Beziehungen, zu Liebespartnern, FreundInnen, Kindern, dir selbst, funktionieren, ist es nötig, sich einzulassen. Auch mal an sich zu arbeiten. Ebenso erfordert eine Ernährungsumstellung ein wirkliches Sich-Einlassen, die Bereitschaft, etwas „Arbeit“ zu leisten, um das jahrelang erlernte Ernährungsverhalten (Suchtverhalten!) abzulegen, damit es funktionieren kann.

Wenn dir Menschen erzählen, für sie hätte die vegane Rohkost nicht funktioniert: schau genau hin! Wie lange haben sie wirklich ausschließlich vegan und roh gegessen? Wie haben sie gegessen – Küchenrohkost, voller verarbeiteter Rohkostprodukte? Haben sie tatsächlich jahrelang ausschließlich vegan, roh und zumindetens überwiegend unverarbeitete frische Früchte, Gemüse, Wildkräuter gegessen?

Noch besser: guck dir die an, bei denen es seit vielen Jahren funktioniert. Such dir Vorbilder und ggfs. Unterstützung, Beratung! So wie du es ja auch tun würdest, wenn du in anderen Bereichen deines Lebens Veränderungen anstrebst.

Wenn deine Beziehung kriselt & du sie retten willst – lässt du dich dann von deiner frisch getrennten Freundin beraten? Oder suchst du lieber Rat bei jemandem, bei dem es besser läuft?

Klassische Ernährungsberater sind meist selber „süchtig“ – Essen ist nun mal Lebensgrundlage und in unserer Gesellschaft meist weit vom natürlichen Zustand entfernt. Wir alle haben in vielen Jahren vor der Rohkost gelernt, Essen wie eine Droge zu verwenden. Klingt krass, ist aber so. Eine Droge, um unsere unerwünschten Gefühle zu betäuben. Die Entzugserscheinungen, wenn du dein „Trostessen“ weglässt, sind klar: es kommen Gefühle hoch, vielleicht sehr viele, lange betäubte. Das ist nicht angenehm. Aber genausowenig, wie du vom Rauchen wegkommst, wenn du dir bei jedem Jieper doch wieder eine ansteckst, schaffst du es auch nicht, deine Essenssüchte zu überwinden, wenn du beim ersten Problem in den nächsten Schokoriegel beisst oder den Pizza-Service anrufst.

Es muss gewiss nicht alles von jetzt auf gleich gelingen, nimm dir Zeit für deinen Weg & lass dich von Rückschlägen nicht entmutigen, aber verliere dein Ziel dabei nicht aus den Augen.

Bei „Krisen“ – feiere sie! Freu dich über den Ballast, den du nun endlich loswerden kannst. Genieße deine Gefühle, auch die nicht so angenehmen – sie zeigen dir, dass du lebst!

Vegane Rohkost ist Lebensfreude pur und hat als Lebensstil mit Strenge & Dogmen so überhaupt nichts zu tun. Es ist deine Entscheidung.

Möge dich dieser Blog auf deinem Weg unterstützen!